Eltern auf Luxusreisen: Millennials fürchten um ihr Erbe

Während die Eltern ihr Erbe für Luxusreisen ausgeben, klagen die Millennials über finanzielle Herausforderungen.

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Während die Träume der Millennials zerplatzen, genießen die Babyboomer das Paradies. © Pexels

Eltern im Ruhestand sollen das Leben genießen. Doch was, wenn der Luxus der „goldenen Jahre“ das gesamte Erbe aufzehrt? Eine anonyme Autorin sorgt mit ihrer Geschichte in der DailyMail für Wirbel: „Mein Erbe wird in der Karibik mit einem Strohhalm aus einer Kokosnuss vertrunken“, schreibt sie über ihre reiselustigen Eltern. Ihre Klage ist nicht nur witzig formuliert, sondern trifft einen wunden Punkt: Immer mehr junge Erwachsene machen sich Sorgen, weil sie auf ein Erbe angewiesen sind, das womöglich nicht mehr vorhanden sein wird.

Warum das Erbe plötzlich schmilzt

Zunächst war die Autorin begeistert von der Abenteuerlust ihrer Eltern, die mit dem Ruhestand begann. Sie schätzte ihren Mut, ferne Länder zu bereisen. Doch irgendwann stellte sie fest, dass diese Reisen nicht nur von Ersparnissen bezahlt wurden, sondern auch das Familienvermögen schrumpfen ließen. Als sie ihre Mutter fragte, ob eine kleinere Unterkunft statt einer Villa mit Pool nicht ausreichen würde, bekam sie nur ein fröhliches „YOLO!“ als Antwort – ein Kürzel für „You Only Live Once“ (Du lebst nur einmal).

Die Autorin, 34 Jahre alt und finanziell nicht abgesichert, gesteht, dass diese Situation für sie unangenehm ist. Sie sorgt sich darum, dass ihre Eltern so viel ausgeben, dass für sie und ihre Schwester kaum etwas übrig bleibt.

Junge Generationen rechnen mit dem Erbe

Die Autorin erzählt laut Stern, dass sie fest mit einem Erbe gerechnet hat, um irgendwann eine Immobilie kaufen und eine Familie gründen zu können. Doch das Ersparte ihrer Eltern schmilzt – und damit ihre Träume. Laut einer Studie der Vermögensverwaltung Moneyfarm machen sich 40 Prozent der 35- bis 50-Jährigen Sorgen, dass ihre Eltern das Familienvermögen ausgeben, anstatt es zu vererben. In 20 Prozent der Fälle führte dieses Thema sogar zu familiären Streitigkeiten.

Die Autorin beschreibt, dass sie sich nicht einmal einen Führerschein leisten kann, während ihre Eltern regelmäßig neue Autos kaufen. Der Händler kennt sie so gut, dass er ihnen nach jedem Kauf Blumensträuße schickt. Laut dem Stern belastet diese finanzielle Ungleichheit viele junge Menschen – besonders in Zeiten hoher Lebenshaltungskosten.

Generationenvertrag in Gefahr

Die Geschichte zeigt, dass es hier nicht nur um Neid geht, sondern um ein gesellschaftliches Problem. Millennials, also die Generation der in den 1980er- und 1990er-Jahre Geborenen, haben es finanziell schwerer als ihre Eltern. Gründe dafür sind steigende Ausbildungskosten, hohe Immobilienpreise und stagnierende Löhne.

Die Studie von Moneyfarm stellt klar: Wer aus eigener Kraft Vermögen aufbauen will, steht vor großen Hürden. Früher hatten junge Menschen oft die Möglichkeit, auf ein geerbtes Haus oder ein finanzielles Polster zurückzugreifen. Doch was passiert, wenn die Generation der sogenannten Boomer – geboren Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre – diesen Generationenvertrag aufkündigt?

Der Druck auf Millennials wächst

Während die Kriegsgeneration im Alter sparsam lebte, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu sichern, fällt es den Babyboomern schwerer, auf Konsum zu verzichten. Laut Chris Rudden von Moneyfarm müssten Millennials rechtzeitig planen, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern.

Wer davon ausgeht, dass er ein großes Erbe erhält, könnte enttäuscht werden.

Chris Rudden

Was du dir merken solltest:

  • Immer mehr junge Erwachsene sorgen sich, dass ihre Eltern ihr Vermögen im Ruhestand aufbrauchen, was die Hoffnung auf ein Erbe schmälert.
  • Studien zeigen, dass finanzielle Belastungen wie hohe Ausbildungskosten und steigende Immobilienpreise es Millennials erschweren, ohne Erbe Vermögen aufzubauen.
  • Während frühere Generationen sparsam lebten, um Werte zu vererben, geben viele Babyboomer ihr Vermögen heute für Reisen und Konsum aus, was zu familiären Konflikten führen kann.

Übrigens: Trotz dieser Befürchtungen wird in den nächsten Jahren das Erbe der Babyboomer an Millennials und Gen Z fließen. Doch nicht alle profitieren – das Ungleichgewicht wird immer sichtbarer. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © Pexels

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