Liebe zum Bargeld: Deutsche zahlen auch im Urlaub lieber mit Schein und Münze

Viele Deutsche zahlen im Urlaub weiterhin mit Bargeld. Trotz digitaler Alternativen gilt es für viele als sicherste Option auf Reisen.

Was gibt es Schöneres, als im Urlaub einen Cappuccino zu genießen? Diesen zahlen viele deutsche Reisende immer noch am liebsten bar. © Unsplash

Was gibt es Schöneres, als im Urlaub einen Cappuccino zu genießen? Diesen zahlen viele deutsche Reisende immer noch am liebsten bar. © Unsplash

Trotz Kreditkarten, Smartphone-Payments und kontaktlosen Terminals: Deutsche halten auch im Urlaub an Bargeld fest. Laut einer aktuellen Postbank-Studie, über die die WELT AM SONNTAG berichtet, zahlen 48,1 Prozent der Befragten im Urlaub bevorzugt mit Scheinen und Münzen – ein leichter Anstieg gegenüber 2024 (46 Prozent).

Besonders auffällig: Rund 40 Prozent nehmen so viel Bargeld mit, dass es für die meisten oder sogar alle Ausgaben auf Reisen reicht. Warum? Weil viele sich mit Bargeld sicherer fühlen und die volle Kostenkontrolle behalten wollen.

Kontaktloses Bezahlen boomt – aber nicht für alle

Während Bargeld unverändert beliebt bleibt, wächst die Zahl derer, die kontaktlos zahlen. 34,1 Prozent der Befragten nutzen mittlerweile lieber Karte oder Smartphone – doppelt so viele wie noch 2024 (17 Prozent). Besonders praktisch ist das für Reisende, die spontane Einkäufe oder Restaurantbesuche schnell und unkompliziert begleichen möchten.

Für 24,5 Prozent ist kontaktloses Bezahlen inzwischen sogar die bevorzugte Zahlungsweise im Urlaub. „Die Kunden haben erlebt, dass NFC nicht nur funktioniert, sondern auch bequem und sicher ist“, erklärt Jan Lisaus von der Postbank. Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung massiv beschleunigt – damals setzten viele Läden auf bargeldlose Zahlungen, um den Kontakt zu minimieren.

Bargeld: sicher oder riskant?

Bargeld ist bequem – aber nicht ohne Risiko. 3,3 Prozent der Befragten haben im Urlaub bereits Geld verloren, 5,4 Prozent wurden sogar bestohlen. Ein schmerzlicher Verlust, denn gestohlenes Bargeld ist in der Regel unwiederbringlich weg. Trotzdem halten 34,6 Prozent Bargeld für das sicherste Zahlungsmittel auf Reisen.

Dabei sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Kreditkarten, Girokarten und mobiles Bezahlen gelten für insgesamt 46 Prozent als sicherer. Ein weiterer Vorteil: Wer seine Karte verliert, kann sie sofort sperren lassen – bei Bargeld gibt es keinen Ersatz.

Generationenfrage: Smartphone oder Karte?

Junge Reisende greifen beim Bezahlen am liebsten zum Smartphone, während ältere Urlauber auf ihre bewährte Kredit- oder Girokarte setzen. In der grundsätzlichen Bargeld-Vorliebe unterscheiden sich die Generationen jedoch kaum.

Ein kurioses Detail der Studie: 3,2 Prozent der Befragten halten Travellerschecks für die sicherste Zahlungsmethode. Ein Relikt aus vergangenen Zeiten – viele Jüngere haben vermutlich noch nie einen in der Hand gehalten. Letztlich bleibt die Wahl des Zahlungsmittels eine persönliche Entscheidung. Bargeld hat seine Vorteile, ist aber nicht ohne Risiko.

Kurz zusammengefasst:

  • Deutsche setzen im Urlaub weiterhin stark auf Bargeld: 48,1 Prozent nutzen es als Hauptzahlungsmittel, oft wegen des Sicherheitsgefühls und besserer Kostenkontrolle.
  • Kontaktloses Bezahlen wächst rasant: 34,1 Prozent nutzen Smartphone oder Karte, doppelt so viele wie im Vorjahr, vor allem wegen der Bequemlichkeit.
  • Trotz Diebstahl- und Verlustrisiken empfinden 34,6 Prozent Bargeld als sicherstes Zahlungsmittel, während Karten und mobiles Bezahlen insgesamt als sicherer gelten.

Bild: © Unsplash

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