Ewig Mieter: Warum die Generation Z finanziell auf der Strecke bleibt
Steigende Mieten, unsichere Jobs, hohe Schulden: Die Generation Z kann sich kein Eigenheim leisten und bleibt finanziell abgehängt.
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Steigende Immobilienpreise und hohe Zinsen machen den Traum vom Eigenheim für viele junge Erwachsene unerreichbar – sie bleiben „ewig Mieter“. © Midjourney
Ein Eigenheim, finanzielle Unabhängigkeit, eine Familie gründen – für viele junge Erwachsene der Generation Z bleibt das alles nur eine Vorstellung. Die zwischen 1997 und 2012 Geborenen stehen vor finanziellen Hürden, die den Weg zu einem sicheren Leben erschweren. Steigende Lebenshaltungskosten, hohe Studiengebühren und ein unsicherer Arbeitsmarkt setzen sie unter Druck. Jennifer Rubin von der Bildungsforschungsgruppe foundry10 erklärt laut Business Insider: „Die Generation Z ist zutiefst besorgt über die Realisierbarkeit des Lebens, das sie sich vorstellt.“
Steigende Schulden und sinkende Chancen
Besonders alarmierend ist die wachsende Verschuldung. Die Gen Z hat in den USA etwa 30 Prozent mehr Kreditkartenschulden als Millennials in ihrem Alter. Junge Erwachsene geraten häufiger in Zahlungsverzug, weil sie gezwungen sind, mit Kreditkarten den Alltag zu finanzieren. Die finanzielle Unsicherheit trifft besonders diejenigen mit Studienkrediten: 79 Prozent haben Schwierigkeiten, Geld für Notfälle oder den Ruhestand zu sparen, während 75 Prozent nicht investieren können, heißt es im Bericht von Business Insider.
Alyssa Schaefer von Laurel Road erklärt: „Die Unsicherheit über die Rückzahlung von Studienkrediten hat langfristige Auswirkungen auf die finanziellen Meilensteine junger Menschen.“ Die Konsequenzen sind deutlich: 52 Prozent können sich kein Haus leisten, 35 Prozent verschieben die Familiengründung.
Der Traum vom Eigenheim rückt für Generation Z in weite Ferne
Wer in den 90er-Jahren jung war, konnte mit einem normalen Einkommen noch ein Haus kaufen. Für die Generation Z ist das kaum noch vorstellbar. In den USA sank die Wohneigentumsquote von fast 44 Prozent im Jahr 2004 auf nur noch 37 Prozent. Gleichzeitig leben immer mehr junge Erwachsene länger im Elternhaus – der Anteil der 25- bis 34-Jährigen, die noch zu Hause wohnen, ist auf 16 Prozent gestiegen.
Warum ist das so? Immobilienpreise explodieren, die Inflation frisst Einkommen auf und Hypothekenzinsen befinden sich auf einem 20-Jahres-Hoch. Enrique Martínez García von der Federal Reserve Bank of Dallas warnt: „Die Verlangsamung des Generationenfortschritts hat tiefgreifende soziale und wirtschaftliche Folgen.“ Wer sich kein Eigentum leisten kann, baut kein Vermögen auf – und bleibt abhängig vom Mietmarkt.
Die Generation Z spart – aber reicht das?
Viele junge Erwachsene bemühen sich um finanzielle Disziplin, doch die langfristige Sicherheit bleibt fraglich. Ohne Ersparnisse jedoch bleibt der Weg zum Vermögensaufbau versperrt. Eine Studie des TIAA Instituts aus dem Jahr 2023 zeigt, dass viele junge Menschen sich um ihre finanzielle Zukunft sorgen. Weniger als jeder fünfte junge Erwachsene glaubt, sich jemals einen vollen Ruhestand leisten zu können. Dennoch versuchen viele, finanziell klug zu handeln: 84 Prozent sparen monatlich etwas von ihrem Einkommen, 57 Prozent halten sich an ein Budget.
Soziale Medien und digitale Bequemlichkeit als Falle
Instagram, TikTok und Co. machen es verführerisch einfach, Geld auszugeben. Influencer zeigen luxuriöse Urlaube, teure Autos und Designerklamotten – und viele junge Menschen lassen sich dazu verleiten, mitzuhalten. Digitale Zahlungssysteme wie Apple Pay oder Klarna erleichtern spontane Käufe.
Die Finanzberaterin Keisha Blair warnt: „Die Bequemlichkeit digitaler Zahlungen und Online-Transaktionen macht impulsive Ausgaben für die Generation Z zugänglicher denn je.“ Wer nicht aufpasst, rutscht in eine Spirale aus Konsum und Verschuldung – ohne es bewusst zu merken.
Neue Sinnsuche für Generation Z
Doch finanzielle Sicherheit bedeutet nicht für jeden dasselbe. Junge Menschen müssen sich nicht an den traditionellen Lebenswegen früherer Generationen orientieren. Elizabeth Husserl, Autorin von „The Power of Enough“, betont, dass klassische Meilensteine wie Hauskauf oder Karriereaufstieg oft überschätzt werden. Viel wichtiger sei es, nach Sinn, Genügsamkeit und Erfüllung zu streben, anstatt einem unerreichbaren Ideal hinterherzulaufen.
Kurz zusammengefasst:
- Junge Erwachsene stehen vor massiven finanziellen Herausforderungen: Hohe Schulden, teure Mieten und unsichere Jobs verhindern den Vermögensaufbau.
- Der Traum vom Eigenheim rückt für die Generation Z in weite Ferne: Steigende Immobilienpreise und hohe Zinsen machen Wohneigentum für viele unerreichbar – sie bleiben „ewig Mieter“.
- Sparen reicht oft nicht aus: Obwohl viele junge Erwachsene versuchen, finanziell klug zu handeln, fehlen oft die Mittel für Investitionen, Notfallrücklagen und Altersvorsorge.
Bild: © Midjourney
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