Kühlen ohne Umbau – Diese Klimaanlage braucht nur eine Steckdose

Eine Klimaanlage ohne Installation, die Strom spart und keine Umbauten braucht – das ist das Konzept der luxemburgischen Firma Social Cooling.

Diese Klimaanlage ohne Installation kühlt direkt aus der Steckdose

Philippe Schmit, Gründer des Start-ups Social Cooling, präsentiert die Klimaanlage TerraBreeze, die ohne Installation auskommt, Wärme speichert und Energie spart. © Social cooling

Hitze, die kaum auszuhalten ist: Als die Temperaturen Ende Juni europaweit knapp 40 Grad erreichten, wurden viele Büros, Klassenzimmer und Wohnungen zu Hitzefallen. Arbeiten, lernen, schlafen – alles wurde zur Belastung. Doch während klassische Klimaanlagen oft fehlen, weil sie teuer, umständlich oder schlicht nicht erlaubt sind, rückt eine neue Lösung in den Fokus. Ein junges Start-up aus Luxemburg hat ein Konzept entwickelt, das aufhorchen lässt: TerraBreeze – eine Klimaanlage ohne Installation, die weder Außengerät, noch bauliche Eingriffe benötigt. Social Cooling, so der Name der Firma, will mit dieser Technologie zeigen, dass Kühlung auch einfacher, sparsamer und klimafreundlicher geht.

Klimaanlage ohne Installation speichert Wärme und spart Energie

„Wir brauchen weder einen Abluftschlauch noch ein Außengerät, sondern einfach nur eine Steckdose“, erklärt Philippe Schmit, der Gründer von Social Cooling. Im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten, die heiße Luft direkt nach draußen leiten, speichert TerraBreeze die Wärme. Möglich machen das sogenannte Phasenwechselmaterialien im Inneren. Sie nehmen Hitze aus der Raumluft auf und geben sie erst in der Nacht wieder ab – wenn niemand mehr im Büro oder Klassenzimmer ist.

Diese Technik senkt den Stromverbrauch um etwa 40 Prozent im Vergleich zu klassischen Klimaanlagen. Das spart nicht nur Energie, sondern entlastet auch das Stromnetz.

Das Konzept hinter TerraBreeze, kurz erklärt. © YouTube

Umweltschonender und günstiger Kühlen

Die Umweltbilanz ist ein weiterer Pluspunkt. „Wir verwenden bei TerraBreeze Kältemittel, die zu 99 Prozent weniger umweltschädlich sind als herkömmliche Optionen“, so Schmit. Damit sinkt das Risiko, dass bei einem Leck klimaschädliche Gase in die Atmosphäre entweichen.

Zusätzlich entfällt die aufwendige Montage, die bei anderen Geräten oft Bauschäden oder Zusatzkosten verursacht. Auch die Wartung fällt minimal aus.

Geeignet für Büros, Schulen und Besprechungsräume

TerraBreeze ist für Räume mit bis zu 50 Quadratmetern konzipiert. In Luxemburg setzen bereits Gemeinden wie Strassen und Bertrange auf das Gerät. Auch in Köln bei der Rewe Group sowie bei mehreren österreichischen Unternehmen ist das System im Einsatz.

Besonders Schulen sollen künftig profitieren – denn dort steigt in den Sommermonaten regelmäßig die Raumtemperatur auf gesundheitlich bedenkliche Werte.

Noch kein Modell für Zuhause – das soll sich ändern

Für den privaten Gebrauch eignet sich die aktuelle Version noch nicht. Nachts wird die gespeicherte Wärme wieder an den Raum abgegeben. In leerstehenden Büros ist das kein Problem – im Schlafzimmer jedoch schon.

Das Start-up arbeitet aber an einer Lösung. „Wir hoffen, dass wir ab 2027 diese Module auch für Privathaushalte bieten können“, so Schmit. Möglich wären neue Speichersysteme oder Varianten, die die Wärme außerhalb der Wohnung abgeben.

Funktioniert auch bei feuchter Luft – ohne Befeuchtung

Anders als viele mobile Klimageräte arbeitet TerraBreeze ohne Verdunstung. Die meisten günstigen Modelle setzen auf Wasserverdunstung, was bei hoher Luftfeuchtigkeit kaum Wirkung zeigt. TerraBreeze kühlt trocken. Das bedeutet: keine zusätzliche Feuchtigkeit, keine Einschränkung bei schwülem Wetter. Besonders an heißen Tagen mit hoher Luftfeuchte zeigt das Gerät, was es kann.

Das luxemburgische Wirtschaftsministerium zeichnete Social Cooling vergangene Woche für seine Entwicklung aus. Die Jury lobte die Kombination aus einfacher Anwendung, geringem Stromverbrauch und Umweltfreundlichkeit.

Kurz zusammengefasst:

  • TerraBreeze ist eine neuartige Klimaanlage ohne Installation, die einfach per Steckdose funktioniert und keine baulichen Maßnahmen erfordert.
  • Sie speichert Wärme mit speziellen Materialien, senkt den Stromverbrauch um rund 40 Prozent und arbeitet mit besonders umweltschonenden Kältemitteln.
  • Eingesetzt wird das Gerät bereits in Büros und Schulen – ab 2027 soll auch eine Version für Privathaushalte auf den Markt kommen.

Übrigens: Während viele Haushalte bei Sommerhitze an den Stromkosten scheitern, kühlen Eisbatterien leise mit Energie aus der Nacht. Mehr dazu in unserem Artikel.

Bild: © Social cooling

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