Dollar General: Fluch oder Segen für Amerikas ärmere Regionen?
Dollar General dominiert mit über 20.000 Filialen die US-Landschaft und verspricht Versorgung, schafft jedoch oft Lebensmittelwüsten, lautet die Kritik.
In den USA ist Dollar General mit seinen mehr als 20.000 Filialen ein bekanntes Bild an fast jeder Ecke. Laut dem Spiegel hat der Konzern mit seinem Ansatz beeindruckendes Wachstum hingelegt.
Vor allem in ländlichen und vorstädtischen Gegenden, wo 90 Prozent der Amerikaner innerhalb von 16 Kilometern einkaufen, soll eine Filiale erreichbar sein. Diese Geschäfte bieten eine breite Palette an Alltagsprodukten, allerdings oft ohne frische Lebensmittel wie Obst oder Gemüse. Dennoch plant Dollar General, in diesem Jahr 800 neue Filialen zu eröffnen.
Umsatz und Auswirkungen
Die Strategie von Dollar General, sich auf geringe Betriebskosten und flächenmäßig kleine Läden zu konzentrieren, hat sich finanziell ausgezahlt. Im letzten Geschäftsjahr verzeichnete das Unternehmen einen Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar. Dollar General fördere die wirtschaftliche Entwicklung in einkommensschwachen Gebieten durch die Bereitstellung einer Grundversorgung. In mehr als 5400 seiner Filialen bietet die Kette mittlerweile auch frisches Obst und Gemüse an.
Ein Kritikpunkt bleibt
Die Expansion der Dollar Stores wird jedoch nicht überall positiv gesehen. Kritiker argumentieren, dass diese Geschäfte Lebensmittelwüsten schaffen, indem sie unabhängige Lebensmittelhändler verdrängen und die Vielfalt auf dem Lebensmittelmarkt einschränken. Eine Studie der Universitäten Toronto und UCLA hat ergeben, dass diese Ketten zu einer Verdrängung führen, wodurch gesunde Ernährungsoptionen abnehmen. Zusätzlich ist die Personaldecke in den Geschäften oft so knapp, dass Sicherheitsprobleme entstehen.
Gemeinden ergreifen Maßnahmen
In Reaktion auf die negative Entwicklung haben bereits rund 130 US-Gemeinden regulative Maßnahmen ergriffen, berichtet der Spiegel. Beispielsweise hat Chicago ein Moratorium für neue Dollar Stores erlassen, das vorschreibt, dass neue Geschäfte mindestens zehn Prozent ihrer Verkaufsfläche frischen Lebensmitteln widmen müssen. In Stonecrest, Georgia, wurde sogar ein komplettes Verbot für neue Dollar Stores durchgesetzt, nachdem bereits 20 Filialen in der Stadt existierten.
Was du dir merken solltest:
- Dollar General betreibt über 20.000 Filialen in den USA und expandiert weiter. Ziel ist es, eine Grundversorgung in einkommensschwachen Regionen zu gewährleisten.
- Trotz des Angebots von täglichen Bedarfsartikeln und vereinzelt frischem Obst und Gemüse tragen die Filialen zur Entstehung von Lebensmittelwüsten bei, indem sie lokale Einzelhändler verdrängen.
- Rund 130 US-Gemeinden haben bereits regulative Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Dollar Stores ergriffen, um die lokale Wirtschaft und Lebensmittelvielfalt zu schützen.
Bild: © Mike Mozart via Wikimedia unter CC2-Lizenz
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