100 Millionen Jahre altes Fossil entdeckt: Glühwürmchen leuchteten schon zu Zeiten der Dinosaurier
Forscher haben ein 100 Millionen Jahre altes Glühwürmchen-Fossil entdeckt, das bereits zu Dinosaurierzeiten die Dunkelheit erhellte.
Verblüffendes Fossil zeigt, dass Glühwürmchen leuchteten, als Dinosaurier die Erde beherrschten. © Cai et al., Proc R Soc Lond B Biol Sci, 2024
Ein erstaunliches Fossil aus Myanmar rückt die Geschichte der Glühwürmchen ins Rampenlicht: In 100 Millionen Jahre altem Bernstein fanden Forscher einen winzigen, perfekt erhaltenen Käfer. Der winzige Fund zählt zu den seltenen Glühwürmchenfossilien und stammt aus der Kreidezeit, als Dinosaurier noch die Erde beherrschten. Schon damals nutzten offenbar die leuchtenden Käfer ihr Licht, um die Dunkelheit zu durchbrechen.
Glühwürmchen-Fossil – Ein Fenster in die Vergangenheit
Der in Bernstein eingeschlossene Käfer trägt den Namen Flammarionella hehaikuni. Besonders auffällig ist sein gut erhaltenes Leuchtorgan im Bauch. Diese Struktur, die auch bei heutigen Glühwürmchen vorkommt, blieb über Millionen Jahre hinweg erstaunlich konstant. „Das Fossil hilft uns, Lücken in der Evolutionsgeschichte der Glühwürmchen zu schließen“, sagt Chenyang Cai, Wissenschaftler am Nanjing Institute of Geology and Palaeontology. Er sieht in diesem Fund einen entscheidenden Hinweis darauf, dass Glühwürmchen ihre leuchtenden Fähigkeiten schon sehr früh entwickelt haben. Forscher vermuten, dass die Käfer bereits damals die Dunkelheit nutzten, um Partner anzulocken oder Feinde abzuschrecken.
Ein seltener und wertvoller Fund
Im Jahr 2016 hielten Forscher das Fossil zunächst für einen Käfer der Schnellkäfer-Familie, da seine Fühler gezackt waren. Dieses Merkmal unterscheidet ihn von heutigen Glühwürmchen. Erst 2022, bei einer genaueren Analyse, entdeckten sie das charakteristische Leuchtorgan des Käfers. Seine Entdeckung ist laut CNN deshalb besonders bedeutsam, da die weichen Körper der Glühwürmchen nur selten fossile Spuren hinterlassen.
Warum Glühwürmchen leuchten: Mehr als nur Licht
Die Leuchtkraft der Glühwürmchen dient mehreren Zwecken. Zum einen nutzen sie ihr Licht zur Partnersuche: Männchen senden Lichtsignale aus, um Weibchen anzulocken. Zum anderen warnen sie Fressfeinde, dass sie ungenießbar sind. „Diese doppelte Funktion zeigt die Vielseitigkeit der Biolumineszenz“, erklärt der Biologe Oliver Keller von der University of Michigan. Er betont, dass das Leuchten nicht nur eine einfache Kommunikation ist, sondern ein komplexer Schutzmechanismus, der den Käfern das Überleben sichert.
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Der Fund von Flammarionella hehaikuni beweist, dass die Glühwürmchen bereits in der Kreidezeit eine große Vielfalt entwickelten. Die neue Art unterscheidet sich von anderen bekannten Glühwürmchen-Fossilien durch ihre spezielle Fühlerform und die Position des Leuchtorgans. Forscher sind überzeugt, dass sich die Käfer schon damals an unterschiedliche Lebensräume anpassten. Das könnte erklären, warum sie so lange überlebten und sich weltweit verbreiteten.
Hoffnung auf weitere Fossilien
Forscher hoffen nun auf weitere Fossilfunde, die die frühen Entwicklungsstadien der Glühwürmchen genauer beleuchten könnten. Besonders Fossilien von Larven wären ein entscheidender Schritt, um die Jugendstadien der Käfer besser zu verstehen. Robin Kundrata, Mitautor der Studie, sagt laut CNN: „Noch wissen wir wenig über die frühen Stadien der Glühwürmchenentwicklung. Neue Funde könnten uns helfen, die Vielfalt und die Ursprünge dieser faszinierenden Käfer besser zu begreifen.“
Was du dir merken solltest:
- Forscher entdeckten ein 100 Millionen Jahre altes Glühwürmchen-Fossil, das den Beweis liefert, dass diese Käfer bereits in der Kreidezeit leuchteten.
- Die biolumineszente Fähigkeit der Glühwürmchen diente schon damals der Partnersuche und der Abwehr von Fressfeinden.
- Der Fund schließt wichtige Lücken in der Evolutionsgeschichte der Glühwürmchen und könnte durch weitere Fossilien ergänzt werden.
Übrigens: Glühwürmchen nutzten ihre Leuchtkraft zur Verteidigung, ähnlich wie Dinosaurier ihre Warmblütigkeit als Anpassung an extreme Klimaveränderungen entwickelten. Mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © Studie (Cai et al., Proc R Soc Lond B Biol Sci, 2024)
