Verivox: Strompreise in Deutschland sind hoch – aber ein Land zahlt noch mehr

Deutschland zählt zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen in Europa, doch Italien führt laut einer Verivox-Analyse die Liste an.

Stromzähler

Laut Verivox zählt Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen in Europa. © Pixabay

Obwohl der Strom in Deutschland zu den teuersten in Europa zählt, gibt es Länder, die noch höhere Energiekosten tragen. Ein aktueller Vergleich der Strompreise des Vergleichsportals Verivox, der auf Daten des Energiepreis-Dienstleisters Global Petrol Prices basiert, zeigt, dass beispielsweise Italien europaweit die Spitzenposition bei den Strompreisen einnimmt.

Deutschlands Strompreise steigen moderat an

Deutschland befindet sich im ersten Quartal 2024 im globalen Strompreisvergleich auf Platz 21, wenn die Kaufkraft berücksichtigt wird, und auf Platz 9 ohne Kaufkraftberücksichtigung. Dies entspricht einem Preis von 32,80 Cent pro Kilowattstunde, was einen Anstieg von 3 Prozent gegenüber dem Ende des Jahres 2021 markiert. Im gleichen Zeitraum sind die durchschnittlichen Strompreise in der EU für Neukunden auf 23,98 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, verglichen mit 19,09 Cent im Jahr 2021 vor der Energiekrise.

Hohe Abgaben verteuern den Strom in Deutschland

Die hohen Strompreise in Deutschland führt die Verivox-Analyse auf Steuern, Abgaben und Umlagen zurück. Diese machten laut der Studie 29 Prozent des Gesamtpreises aus. Zusätzlich entfallen 44 Prozent auf Beschaffung und Vertrieb sowie 27 Prozent auf Netzentgelte. Im internationalen Vergleich sind die Stromkosten in Deutschland damit signifikant höher als in vielen anderen Ländern mit ähnlich hohem Lebensstandard, wie beispielsweise Finnland, Kanada und die USA, wo die Energiepreise kaufkraftbereinigt mindestens um die Hälfte günstiger sind.

Im Januar 2024 betrug der Durchschnittspreis in Deutschland für eine Kilowattstunde Strom etwa 37,37 Cent/kWh, einer der weltweit höchsten laut Verivox-Verbraucherpreisindex. Verglichen mit den 28 Cent/kWh im Jahr 2014, ist dies eine Steigerung von über 32 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts.

Dramatischer Preisanstieg in Italien

In Europa zeigt sich ein gemischtes Bild: Neben Italien haben auch Tschechien, Polen, Irland, Litauen und Zypern höhere kaufkraftbereinigte Strompreise als Deutschland. Für eine Kilowattstunde müssen die Italiener 41 Cent bezahlen. Diese Länder erleben ebenfalls einen dramatischen Anstieg der Energiekosten, der weit über dem europäischen Durchschnitt liegt. Italien beispielsweise verzeichnete einen Anstieg der Strompreise um 82 Prozent, Irland um 63 Prozent.

Auf globaler Ebene führt Sierra Leone die Liste der Länder mit den höchsten Strompreisen an, gefolgt von Sri Lanka, Kap Verde und Kolumbien. Am anderen Ende des Spektrums bietet der Iran den günstigsten Strom, was die enorme Diskrepanz in den globalen Energiekosten verdeutlicht.

Was du dir merken solltest:

  • Strompreisvergleich: Deutschland liegt kaufkraftbereinigt weltweit auf Platz 21 und ohne Berücksichtigung der Kaufkraft auf Platz 9, mit Kosten von 32,80 Cent pro Kilowattstunde.
  • Europa-Vergleich: Italien, Tschechien und Irland haben höhere Strompreise als Deutschland, wobei Italien europaweit die höchsten Kosten verzeichnet.
  • Globale Perspektive: Die globalen Strompreise variieren stark; Sierra Leone und Sri Lanka zählen zu den teuersten, während der Iran die niedrigsten Stromkosten aufweist.

Bild: © Gerd Altmann auf Pixabay

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