Plötzlich grün: Wie Regen die Sahara erblühen lässt

Starke Regenfälle lassen Teile der Sahara grün werden. In Regionen, die kaum Niederschläge kennen, sprießen plötzlich Sträucher und Bäume.

Heftige Regenfälle lassen in Teilen der Sahara überraschend grüne Landschaften entstehen, in denen Sträucher und Bäume gedeihen. © NASA

Aufnahme der Sahara am 10. September 2024: Heftige Regenfälle lassen in Teilen der Wüste überraschend grüne Landschaften entstehen, in denen Sträucher und Bäume gedeihen. © NASA

Teile der Sahara, eine der trockensten Gegenden der Welt, werden grün und verwandeln sich derzeit in unerwartet blühende Landschaften. Dies liegt an starken Regenfällen, die plötzlich Pflanzen zum Erblühen bringen. Satellitenbilder der NASA zeigen, dass sich in den Wüsten Marokkos, Algeriens, Tunesiens und Libyens plötzlich Pflanzen wie Sträucher und Bäume ausbreiten, besonders in tiefer gelegenen Gebieten und Flussbetten. Laut dem NASA Earth Observatory ist dies für diese extrem trockenen Regionen äußerst ungewöhnlich.

Regen macht Teile der Sahara wieder grün

Sylwia Trzaska, Expertin für Klimavariabilität an der Columbia Climate School, erklärte gegenüber ABC News, dass es nicht überraschend sei, wenn nach einem solchen Starkregen Pflanzen in der Sahara sprießen. Es habe sich bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass die Wüste nach heftigen Niederschlägen in kürzester Zeit ergrünt. Peter de Menocal, Leiter der Woods Hole Oceanographic Institution, beschreibt es so: „Nach außergewöhnlichen Regenfällen verwandeln sich die Dünen in blühende Felder, und die Pflanzen nutzen sofort die Gelegenheit, um zu wachsen.“

Zum Vergleich: Aufnahmen der Sahara am 14. August 2024 vor den Regenfällen. © NASA Earth Observatory

Eine außergewöhnliche Wetterlage

Am 7. und 8. September brachte ein extratropischer Zyklon heftige Regenfälle über die nordwestliche Sahara. Große, baumlose Gebiete in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen, die normalerweise kaum Niederschläge erhalten, wurden durch den Sturm mit Regen überschwemmt. Wie die NASA berichtet, haben vorläufige Satellitenanalysen Regenmengen von mehreren zehn bis über 200 Millimeter festgestellt. Dies entspricht etwa einem Jahresniederschlag in dieser Region.

Moshe Armon, Dozent an der Hebräischen Universität Jerusalem, erklärte, dass diese ungewöhnlichen Regenfälle auf ein Wetterphänomen zurückzuführen seien, das Feuchtigkeit aus dem äquatorialen Afrika in die nördliche Sahara brachte. Armon fügte hinzu: „Es ist faszinierend, dass normalerweise trockene Seen in der Sahara durch dieses Ereignis gefüllt werden.“

Die Sahara war einst grün

Vor tausenden von Jahren war die Sahara kein trockener Wüstenstreifen, sondern ein grünes Paradies mit üppiger Vegetation und zahlreichen Seen. Zwischen 11.000 und 5.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung erstreckten sich Wälder und Seen über das heutige Wüstengebiet, so de Menocal. Trzaska ergänzt: „Es sieht aus wie eine Wüste, aber sobald der Regen kommt, verwandelt sich alles sehr schnell.“

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Seen füllen sich nach jahrzehntelanger Trockenheit

Neben den Pflanzen füllen sich auch die Seen, die sonst fast das ganze Jahr über trocken sind. Besonders Sebkha el Melah, ein Salzsee in Zentralalgerien, den Armon in seinen jüngsten Studien untersucht hat, zeigt eine beeindruckende Wasseransammlung. Laut Armon war dies in den letzten zwei Jahrzehnten nur sechs Mal der Fall. Solche Ereignisse, die zur Füllung von Seen führen, seien äußerst selten. Laut einer NASA-Analyse, die auf IMERG-Daten basiert, gab es in den letzten 20 Jahren nur wenige vergleichbare Fälle.

Die Bedeutung des extratropischen Zyklons

Der Zyklon, der diese extremen Regenfälle verursacht hat, entstand über dem Atlantischen Ozean und zog weit in die Sahara hinein. Laut NASA war dieser Sturm besonders einzigartig, da solche Wetterphänomene in dieser Region äußerst selten auftreten.

Was du dir merken solltest:

  • Starke Regenfälle verwandeln Teile der Sahara in unerwartet grüne Landschaften, in denen Sträucher und Bäume sprießen.
  • Ein extratropischer Zyklon brachte außergewöhnliche Regenmengen, die teils einem Jahresniederschlag entsprechen und sogar Seen füllen.
  • Solche extremen Wetterereignisse sind selten und werden durch die Verschiebung von Feuchtigkeitszonen in die nördliche Sahara verursacht.

Bild: © NASA Earth Observatory

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