„Auf den richtigen Ton kommt’s an“: Ton ist das Gestein des Jahres 2025 – und wichtiger denn je

Ton steckt in Keramik, Kosmetik und wird in der Industrie verwendet – bald vielleicht im Atommüll-Lager. Der unscheinbare Rohstoff ist vielseitiger, als viele denken.

Seit fast 30.000 Jahren nutzt die Menschheit bereits Ton und noch immer ist das Material von großer Bedeutung. © Vecteezy

Seit fast 30.000 Jahren nutzt die Menschheit bereits Ton und noch immer ist das Material von großer Bedeutung. © Vecteezy

Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) hat Ton als das Gestein des Jahres 2025 ausgewählt – das berichtet die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung. Ton ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit: Aufgrund seiner quellfähigen Eigenschaften kann er Wasser aufnehmen und plastisch verformt werden. Getrockneter Ton bleibt stabil, gebrannter Ton wird durch eine Glasverkittung noch widerstandsfähiger.

So vielseitig kann Ton genutzt werden

Seit fast 30.000 Jahren nutzt die Menschheit Ton bereits als Baumaterial zur Herstellung von Ziegeln, Keramikgefäßen und Kunstwerken. Darüber hinaus dient Ton auch zur Abdichtung von Deichen, Deponien und Regenrückhaltebecken.

Ton gehört zu den wenig verfestigten Sedimentgesteinen. Seine Partikel sind kleiner als zwei Mikrometer, und er besteht hauptsächlich aus den Mineralen Illit, Kaolinit, Montmorillonit und Chlorit. Aufgrund seiner hohen Dichte wird Ton sogar als potenzielles Endlager für radioaktive Abfälle diskutiert wird – ein Land, dass diese Methode laut der GeoUnion favorisiere, ist die Schweiz.

Ton enthält wertvolle Metalle wie Nickel und seltene Erden. In der Zementindustrie, als Schamotte in Hochtemperaturöfen und zur Veredelung von Papier wird er ebenfalls eingesetzt. Selbst in der Medizin und Kosmetik findet Ton Anwendung, ebenso wie zu therapeutischen Zwecken (etwa in Form von Fango). 

Auch in Deutschland ein bedeutender Rohstoff

In Deutschland gibt es zahlreiche Tonvorkommen – vor allem im Westerwald, das eine der größten Lagerstätten Europas beherbergt. Laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wurden 2023 in Deutschland etwa 10 Millionen Tonnen Ton gefördert.

Eine Tongrube in Pfeul, Niederrahr im Westerwaldkreis © GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung

Mit der Wahl zum Gestein des Jahres 2025 soll Menschen die große Bedeutung von Ton für das tägliche Leben näher gebracht werden. Seit 2007 bestimmt ein Fachkuratorium des BDG jährlich ein Gestein, um die Relevanz der Geowissenschaften in den Fokus zu rücken.

Ton im Mittelpunkt

Die offizielle Ausstellung des Gesteins des Jahres 2025 findet im UNESCO Global Geopark Muskauer Faltenbogen statt. Anlass ist das zehnjährige Jubiläum der UNESCO-Auszeichnung dieses Gebiets, erstmals auch unter Beteiligung polnischer Partner.

Weitere Institutionen, die zu diesem Jubiläum anwesend sind, sind das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) Brandenburg, das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) Sachsen und der Unternehmerverband Mineralische Baustoffe (UVMB) e. V.

Kurz zusammengefasst:

  • Ton ist eines der ältesten und vielseitigsten Gesteine der Menschheit und wurde vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) zum Gestein des Jahres 2025 ernannt.
  • Er wird seit Jahrtausenden für die Herstellung von Ziegeln, Keramik und Kunstwerken genutzt und findet heute Anwendung in der Bau-, Medizin- und Kosmetikindustrie.
  • Aufgrund seiner hohen Dichte wird Ton sogar als potenzielles Endlager für radioaktive Abfälle diskutiert, besonders in der Schweiz.

Bild: © Vecteezy

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