Wissenschaftler bestätigen Sonnenmaximum: Die gefährlichsten Sonnenstürme könnten bevorstehen
Wissenschaftler bestätigen das Sonnenmaximum. Starke Sonnenstürme könnten bald Satelliten und Stromnetze massiv beeinträchtigen.
Die Sonne befindet sich aktuell in einer besonders intensiven Phase, dem sogenannten Sonnenmaximum. Zu diesem Höhepunkt ihres etwa 11-jährigen Aktivitätszyklus steigern sich Sonnenflecken, Sonneneruptionen und starke Plasmaauswürfe. Während Polarlichter in leuchtenden Farben den Himmel erhellen, warnen Wissenschaftler vor den potenziellen Gefahren dieser Phase. Denn mit zunehmender Aktivität drohen heftige Sonnenstürme, die unsere Satelliten, Stromnetze und Kommunikationssysteme gefährden könnten, berichtet Live Science.
Früher als erwartet: Das Sonnenmaximum überrascht
Am 15. Oktober bestätigten die NASA und die NOAA gemeinsam mit dem Solar Cycle Prediction Panel (SCPP), dass das Sonnenmaximum – entgegen früheren Prognosen – schon vor Jahren begonnen haben könnte. Dies stellt eine deutliche Abweichung zu früheren Berechnungen dar. Ursprünglich gingen die Wissenschaftler davon aus, dass der Höhepunkt des Sonnenzyklus erst 2025 erreicht würde. Bereits 2022 gab es jedoch deutliche Hinweise darauf, dass die Sonnenaktivität viel früher und intensiver als erwartet anstieg.
Tatsächlich übertrafen die Sonnenaktivitäten die Prognosen vieler Wissenschaftler, doch sie blieben im Rahmen eines typischen Sonnenmaximums, erklärte Lisa Upton, Co-Vorsitzende des SCPP laut Live Science. In den vergangenen Monaten häuften sich extreme Weltraumwetterereignisse, die möglicherweise zu der frühzeitigen Ankündigung geführt haben.
Rekorde auf der Sonnenoberfläche
Im August 2024 erreichte die Anzahl der sichtbaren Sonnenflecken auf der Sonnenoberfläche einen neuen Rekord – so viele wie seit 23 Jahren nicht mehr. Laut Live Science war es auch der Monat mit der höchsten täglichen Sonnenfleckenzahl seit 2001. Doch es waren nicht nur die Sonnenflecken, die beeindruckten: Auch die mächtigsten (X-Klasse) Sonneneruptionen sorgten für großes Aufsehen.
Wenn die Sonne wütet: Gefährliche Sonnenstürme
Die mächtigen Eruptionen der Sonne schleudern riesige Plasmawolken, sogenannte koronale Massenauswürfe (CMEs), ins All. Treffen diese auf die Erde, können sie geomagnetische Stürme auslösen. Das kann nicht nur für atemberaubende Polarlichter sorgen, sondern auch für ernste Störungen im Alltag. Satelliten können beschädigt werden, Navigationssysteme versagen, und in extremen Fällen drohen sogar Stromausfälle. Im Mai 2024 führte ein besonders starker geomagnetischer Sturm zu einem der beeindruckendsten Polarlichtspektakel der letzten 500 Jahre.
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Die Wissenschaftler betonen, dass das aktuelle Sonnenmaximum noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat. Es besteht die Möglichkeit, dass in den kommenden Monaten noch stärkere Sonnenstürme auftreten könnten. Ein Ereignis wie das berühmte Carrington-Ereignis von 1859, das weltweit Telegrafennetze lahmlegte, wäre eine Katastrophe für die moderne, auf Technologie angewiesene Welt.
Die nächste große Gefahr: Mehr Sonnenstürme drohen
Noch bleibt offen, ob wir in den nächsten Monaten mit einem extremen Sonnensturm rechnen müssen. Klar ist aber, dass die Wahrscheinlichkeit für starke geomagnetische Stürme in dieser Phase des Sonnenmaximums stark gestiegen ist.
Was du dir merken solltest:
- Das Sonnenmaximum markiert den Höhepunkt des 11-jährigen Sonnenzyklus und führt zu intensiverer Sonnenaktivität, wie Sonnenflecken und Sonneneruptionen.
- Wissenschaftler warnen vor möglichen gefährlichen Sonnenstürmen, die Satelliten und Stromnetze beeinträchtigen könnten.
- 2024 erreichte die Sonnenaktivität neue Rekordwerte, und die stärksten geomagnetischen Stürme könnten noch bevorstehen.
Bild: © NASA Goddard Space Flight Center via Wikimedia unter CC BY 2.0