The Ocean Cleanup kämpft gegen einen Müllteppich, der viermal so groß wie Deutschland ist

The Ocean Cleanup hat 500 Tonnen Plastik aus dem Great Pacific Garbage Patch entfernt. Die vollständige Säuberung könnte 10 Jahre dauern.

Ocean Cleanup

Zwei Schiffe der Ocean Cleanup vor San Francisco. © The Ocean Cleanup

Nach drei Jahren intensiver Arbeit hat die Organisation The Ocean Cleanup über 500 Tonnen Plastikmüll aus dem Pazifischen Ozean geborgen. Der sogenannte Great Pacific Garbage Patch ist eine riesige Ansammlung von Plastikmüll, die zwischen Kalifornien und Hawaii treibt. Diese Masse, die etwa viermal so groß wie Deutschland ist, enthält etwa 79.000 Tonnen Plastik, das sich exponentiell vermehrt. Trotz der bereits geleisteten Arbeit konnte bislang nur ein kleiner Teil davon entfernt werden – rund 0,5 Prozent.

Plastik aus Fischereien als Hauptquelle des Mülls

Ein Großteil des Plastikmülls, der im Pazifischen Ozean schwimmt, stammt aus der Fischerei. The Ocean Cleanup, eine in den Niederlanden ansässige gemeinnützige Organisation, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Müll zu entfernen. Die Organisation setzt dabei auf innovative Technologien, um die Müllansammlungen im Ozean zu bekämpfen. Gleichzeitig arbeitet sie an der Verhinderung des weiteren Eintrags von Plastikmüll in die Weltmeere, indem sie Müllabfangvorrichtungen an den Zugängen zu den Meeren installiert.

Müllsammlung soll noch ein Jahrzehnt dauern

Nach aktuellen Schätzungen von The Ocean Cleanup könnte die vollständige Säuberung des Great Pacific Garbage Patch fünf bis zehn Jahre dauern. Die Kosten für dieses Mammutprojekt belaufen sich auf rund 7,5 Milliarden Dollar. Die Organisation hat jedoch einen klaren Plan: Riesige, U-förmige schwimmende Barrieren leiten den Müll zu einem zentralen Punkt, von dem aus er auf Schiffe geladen und an Land transportiert wird.

Die U-förmige Fangvorrichtung sammelt den Plastikmüll ein. © The Ocean Cleanup

Die U-förmige Fangvorrichtung sammelt den Plastikmüll ein. © The Ocean Cleanup

Barrieren gegen den Müllkreislauf

Die Technik hinter diesem System ist revolutionär: Mithilfe der Barrieren wird der Plastikmüll aufgesammelt, ohne dass Meereslebewesen gefährdet werden. Einmal an Land gebracht, wird der Müll recycelt oder fachgerecht entsorgt. Dies ermöglicht es The Ocean Cleanup, den Müllkreislauf zu durchbrechen und einen langfristigen positiven Effekt auf die Weltmeere zu erzielen.

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Obwohl The Ocean Cleanup beeindruckende Fortschritte gemacht hat, bleibt noch viel Arbeit zu tun. Die Menge des Plastikmülls im Ozean ist gewaltig, und ohne eine Reduzierung des globalen Plastikverbrauchs wird das Problem weiter bestehen. Dennoch bleibt die Organisation optimistisch, dass sie mit ihrer Technologie einen bedeutenden Beitrag zur Lösung des Problems leisten kann.

Jede Menge Müll landet in den Netzen von Ocean Cleanup. © The Ocean Cleanup
Jede Menge Müll landet in den Netzen von Ocean Cleanup. © The Ocean Cleanup

Was du dir merken solltest:

  • The Ocean Cleanup hat bereits 500 Tonnen Plastik aus dem Great Pacific Garbage Patch, einem Müllteppich viermal so groß wie Deutschland, entfernt.
  • Die Säuberung des gesamten Gebiets könnte noch fünf bis zehn Jahre dauern und rund 7,5 Milliarden Dollar kosten.
  • Ein Großteil des Plastikmülls stammt aus der Fischerei, und die Organisation setzt innovative Technik ein, um den Müll zu sammeln und zu recyceln.

Übrigens: Forscher entdeckten im Pazifik ein faszinierendes Phänomen: Am Meeresboden entsteht Sauerstoff, obwohl weder Sonnenlicht noch Photosynthese beteiligt sind. Was dahintersteckt und welche chemischen Prozesse dabei eine Rolle spielen, erfährst du in unserem Artikel.

Bild: © The Ocean Cleanup

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