Wer diesen Fehler beim Händewaschen macht, erhöht sein Krankheitsrisiko

Händewaschen schützt vor Keimen – aber nur, wenn es richtig gemacht wird. Ein weitverbreiteter Fehler kann das Infektionsrisiko unbemerkt erhöhen.

Seifenspender beherbergen oft eine unsichtbare Keimfalle beim Händewaschen. © Unsplash

Seifenspender beherbergen oft eine unsichtbare Keimfalle beim Händewaschen. © Unsplash

Seit der Corona-Pandemie ist klar: Händewaschen reduziert das Risiko für Infektionen. Doch der Schutz kann trügerisch sein, warnt die R+V-Versicherung. Denn Seifenstücke und Seifenspender können selbst Keime übertragen. Besonders problematisch wird es, wenn Spender über längere Zeit nachgefüllt werden, ohne sie ausreichend zu reinigen.

Warum gründliches Händewaschen so wichtig ist

Händewaschen ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um sich vor Infektionen zu schützen. Man sollte die Hände mindestens 20 Sekunden lang gründlich einseifen. Dadurch werden nicht nur sichtbarer Schmutz, sondern auch Krankheitserreger entfernt, die Magen-Darm-Infektionen oder Erkältungen auslösen können.

Doch viele Menschen übersehen ein wichtiges Detail: Nicht nur die Hände, sondern auch Seifenspender und Seifenstücke müssen hygienisch sauber sein. „Sonst können sich hier Keime sammeln und beim Waschen auf die Hände gelangen“, erklärt Torben Thorn, Experte für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der R+V-Versicherung.

Seifenspender: Ein unsichtbares Risiko

Seifenspender sind besonders praktisch, bergen aber auch Risiken. Sobald die Seife zur Neige geht, füllen viele Menschen den Behälter einfach wieder auf. Genau hier liegt das Problem: Am Pumpmechanismus und an den Innenwänden des Spenders können sich Keime ansammeln. Wenn sie nicht regelmäßig entfernt werden, gelangen sie mit jedem Pumpvorgang an die Hände.

„Die Gefahr besteht vor allem, wenn ein Spender immer wieder einfach nachgefüllt wird“, erklärt Thorn. Für gesunde Menschen sei das Infektionsrisiko zwar gering, doch wer ein schwaches Immunsystem hat oder Hautverletzungen aufweist, sollte besonders vorsichtig sein.

So bleibt der Seifenspender hygienisch

Um das Keimrisiko zu minimieren, reicht es nicht, den Seifenspender nur nachzufüllen. Die Dosierpumpe sollte vor jedem Nachfüllen mit heißem Wasser ausgespült und gründlich getrocknet werden. Alternativ gibt es berührungslose Seifenspender mit Sensor, die das Keimrisiko verringern. Auch Spender, die durch Drücken auf den Flaschenkörper funktionieren, sind eine hygienischere Wahl.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auf Einmal-Seifenspender setzen. Diese sind in öffentlichen Toiletten oft zu finden, weil sie nach Gebrauch entsorgt werden und dadurch weniger Keime verbreiten. Der Nachteil: Sie produzieren mehr Müll als nachfüllbare Modelle.

Feste Seife ist eine gute Alternative

Flüssigseife ist weit verbreitet, aber auch feste Seifenstücke reinigen die Hände genauso gut – vorausgesetzt, sie werden richtig gelagert. Sie sollten in einer Schale liegen, aus der Wasser gut ablaufen kann. Steht die Seife ständig im Nassen, können sich Keime leichter vermehren.

Ein weiteres Missverständnis betrifft die Wassertemperatur: Es spielt keine Rolle, ob das Wasser kalt oder warm ist. Für die Hygiene ist allein die mechanische Reinigung mit Seife entscheidend.

Abtrocknen nicht vergessen!

Nach dem Händewaschen kommt ein oft unterschätzter Schritt: das Abtrocknen. Feuchte Hände bieten Bakterien eine ideale Umgebung zur Vermehrung. Wer die Hände nicht gründlich trocknet, macht das vorherige Waschen nahezu wirkungslos. Die besten Optionen sind Papierhandtücher oder regelmäßig gewechselte Stoffhandtücher, um die Verbreitung von Keimen zu vermeiden.

Kurz zusammengefasst:

  • Händewaschen schützt vor Infektionen, aber Seifenspender und Seifenstücke können selbst Keime übertragen, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden.
  • Besonders problematisch sind nachfüllbare Spender, in denen sich Keime am Pumpmechanismus ansammeln können – regelmäßiges Ausspülen mit heißem Wasser hilft.
  • Feste Seife ist genauso wirksam wie Flüssigseife. Gründliches Abtrocknen ist entscheidend, da Bakterien feuchte Oberflächen bevorzugen.

Bild: © Unsplash

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