Kostenfalle: Diese versteckten Gebühren machen Kreditkarten teuer
Versteckte Gebühren bei Kreditkarten können teuer werden. Besonders im Ausland und bei Teilzahlungsfunktionen lauern hohe Kosten.
In Deutschland nutzen viele Menschen Kreditkarten, um bequem und bargeldlos zu bezahlen. Was dabei häufig übersehen wird: Kreditkarten können schnell zur Kostenfalle werden, wenn man die zahlreichen versteckten Gebühren nicht beachtet. Wie die „Tagesschau“ berichtet, lauern vor allem im Ausland hohe Kosten.
Thomas Kehl vom Verbraucherportal Finanzfluss warnt davor, dass insbesondere in den USA und Asien eine Kreditkarte oft unabdingbar ist. Die höhere Akzeptanz macht sie praktisch, doch genau hier entstehen auch versteckte Kosten. Viele Kreditkartenanbieter werben mit vermeintlich kostenlosen Angeboten, doch diese beziehen sich meist nur auf die fehlende Jahresgebühr. Bei der Nutzung im Ausland, insbesondere beim Geldabheben oder Bezahlen in anderen Währungen, können jedoch erhebliche Zusatzkosten anfallen.
Überblick über die Finanzen kann verloren gehen
Ein weiteres Risiko, das viele unterschätzen, ist der Verlust des finanziellen Überblicks. Gerade der Verfügungsrahmen, den Kreditkarten bieten, kann dazu führen, dass man in die Kostenfalle tappt und seine Ausgaben aus den Augen verliert. Ralph Wefer vom Vergleichsportal Verivox weist darauf hin, dass man durch die Verschiebung der Kosten in die Zukunft leicht den Überblick verliert. So kann es passieren, dass man unbemerkt in die Zinsfalle tappt, die von vielen Kreditkartenanbietern aufgestellt wird.
Hohe Zinsen bei Teilzahlungsfunktionen
Besonders kritisch sind die oft standardmäßig aktivierten Teilzahlungsfunktionen. Hierbei wird nur ein Teil der Kreditkartenschuld beglichen, während der Rest zu hohen Zinsen weiterläuft. Laut der Tagesschau sind Zinssätze von 20 Prozent und mehr keine Seltenheit. Verbraucherschützer raten deshalb dazu, diese Funktion sofort zu deaktivieren, um unnötige Zinskosten zu vermeiden. Wer regelmäßig ins Minus rutscht, sollte besser einen Verbraucherkredit in Betracht ziehen, der meist deutlich günstiger ist.
Amazon-Kreditkarte als Beispiel für hohe Kosten
Auch bei neuen Kreditkartenangeboten, wie etwa der derzeit intensiv beworbenen Amazon-Kreditkarte, gibt es Fallstricke. Die Tagesschau berichtet, dass diese Karte zwar keine Jahresgebühr hat, aber dennoch hohe Gebühren für bestimmte Transaktionen verlangt. So fällt etwa bei Abhebungen eine Gebühr von 3,9 Prozent an, und auch für Zahlungen außerhalb der Eurozone werden zusätzliche Kosten fällig. Zudem ist die Teilzahlungsfunktion mit einem effektiven Jahreszins von über 20 Prozent ausgestattet, was schnell zu einer hohen Schuldenlast führen kann.
Zusatzangebote genau prüfen
Viele Kreditkartenanbieter versuchen, Kunden durch Zusatzpakete wie Versicherungen oder Prämienprogramme zu binden. Diese Angebote klingen oft verlockend, doch Verbraucherschützer wie Kehl warnen davor, sich durch solche „Extras“ zu unüberlegten Vertragsabschlüssen verleiten zu lassen. Gerade das vermeintliche Startguthaben oder die Möglichkeit, Flugmeilen zu sammeln, sollten gründlich hinterfragt werden.
Vergleich vor dem Abschluss lohnt sich
Bevor man eine Kreditkarte abschließt, lohnt sich ein Vergleich der Angebote. Plattformen wie Verivox und Finanzfluss bieten detaillierte Übersichten über die Konditionen verschiedener Karten. Die Experten der Tagesschau empfehlen, dabei besonders auf die eigenen Nutzungsgewohnheiten zu achten und die Teilzahlungsfunktion möglichst zu deaktivieren. So kann man hohe Kosten vermeiden und sicherstellen, dass die Kreditkarte tatsächlich ein nützliches Zahlungsmittel bleibt.
Was du dir merken solltest:
- Die Kreditkarten-Kostenfalle kann schnell zuschnappen, wenn versteckte Gebühren im Ausland oder bei der Nutzung von Teilzahlungsfunktionen übersehen werden.
- Durch die Teilzahlungsfunktion und den Verfügungsrahmen kann der Überblick über die Finanzen leicht verloren gehen, was zu hohen Zinskosten führt.
- Ein gründlicher Vergleich der Konditionen und das Deaktivieren der Teilzahlungsfunktion helfen, unnötige Kosten zu vermeiden.
Übrigens: Auch eine Art Kostenfalle ist die sogenannte „Pink Tax“ – eine unsichtbare Abzocke, bei der Frauen für identische Produkte und Dienstleistungen mehr zahlen als Männer. Wie sich diese versteckten Mehrkosten im Alltag auswirken, erfährst du in unserem Artikel.
Bild: © Hloom Template via Wikimedia unter CC BY 2.0
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