Zwei Asteroiden fliegen an Erde vorbei – einer groß genug, um die Zivilisation auszulöschen
Zwei Asteroiden nähern sich der Erde – der kleinere der beiden könnte mit einem Fernglas beobachtet werden.
Diese Woche bietet der Himmel ein dramatisches Schauspiel. Zwei Asteroiden, von denen einer das Potenzial hat, die menschliche Zivilisation zu beenden, nähern sich der Erde. Trotz dieser beängstigenden Aussicht besteht kein Grund zur Panik. Beide Himmelskörper werden mit absoluter Sicherheit unseren Planeten verfehlen, meldet die New York Times.
Riesiger Asteroid 2011 UL21 passiert sicher die Erde
Ab Donnerstag, 27. Juni, passiert der riesige Asteroid (415029) 2011 UL21 die Erde in einer Entfernung, die mehr als das 17-fache des Abstands zum Mond beträgt. Dieser Koloss, der eine Länge von 2310 Metern aufweist, könnte bei einem Einschlag katastrophale Folgen haben. Doch glücklicherweise ist er viel zu weit entfernt, um ohne spezialisiertes astronomisches Equipment sichtbar zu sein.
2024 MK nähert sich Erde: Sichtbar mit Teleskop
Der kleinere der beiden, bekannt als 2024 MK, präsentiert sich als eine seltenere und beobachtbare Erscheinung. Mit einem Durchmesser zwischen 120 und 260 Metern wird dieser Asteroid am Samstag, dem 1. Juli um 15:46 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, die Erde in einer Entfernung streifen, die laut der ESA nur 75 Prozent des Weges zum Mond beträgt. Unter idealen Bedingungen, wie klarem Himmel und der Verfügbarkeit eines guten Teleskops oder kräftiger Ferngläser, könnte er als flüchtiger Lichtfleck am Nachthimmel wahrgenommen werden.
Schnelle Sichtung von Asteroiden erfordert Geschick
Juan Luis Cano, ein Mitglied des Büros für Planetenverteidigung bei der Europäischen Weltraumorganisation, betonte die Schnelligkeit des Objekts: „Das Objekt wird sich schnell bewegen, man muss also einige Fähigkeiten haben, um es zu erkennen.“ In den USA, insbesondere im Südwesten und auf dem Gipfel des Mauna Kea in Hawaii, bevor die Sonne aufgeht, sind die Chancen besonders gut, den Asteroiden zu sichten. Andrew Rivkin, ein Planetenwissenschaftler am Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory, sagte: „Passagen so nah von Objekten dieser Größe sind selten, aber sie passieren etwa einmal pro Jahrzehnt.“ Er ergänzte, dass Beobachter in Südamerika möglicherweise die besten Sichtverhältnisse haben werden.
Asteroiden-Tag hebt Bedeutung der Weltraumüberwachung hervor
Der Vorbeiflug dieser beiden kosmischen Giganten fällt zeitlich zusammen mit dem bevorstehenden Asteroiden-Tag am 30. Juni, eine Initiative, die von den Vereinten Nationen unterstützt wird, um das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren von Asteroideneinschlägen auf der Erde zu schärfen. Diese Ereignisse bieten wertvolle Gelegenheiten für Forscher im Bereich der planetaren Verteidigung, die Positionen und Bahnen dieser Objekte genau zu bestimmen.
Genauere Bahnberechnungen durch neue Messungen
Lance Benner, der leitende Ermittler des Asteroidenradar-Forschungsprogramms am NASA’s Jet Propulsion Laboratory, erklärte laut der New York Times die Bedeutung dieser Beobachtungen: „Diese Messungen werden die Unsicherheiten in ihrer Bewegung erheblich verringern und es uns ermöglichen, ihre Trajektorien weiter in die Zukunft zu berechnen.“
2024 MK übertrifft Tunguska-Impaktor in Größe und potenziellem Risiko
Trotz der Faszination, die diese kosmischen Ereignisse auslösen, bleibt die Tatsache bestehen, dass der Asteroid 2024 MK mindestens doppelt so groß ist wie der Tunguska-Impaktor. Dieser explodierte 1908 über Sibirien und vernichtete etwa 2070 Quadratkilometer Wald. Dieses historische Ereignis dient als mahnendes Beispiel für die zerstörerische Kraft, die solche Objekte entfalten können.
Neuentdeckter Asteroid 2024 MK mahnt zur intensiven Suche im All
Die Entdeckung des Asteroiden 2024 MK am 16. Juni, nur kurze Zeit vor seiner nahen Erdpassage, erinnert uns eindringlich an die Notwendigkeit, unsere Suche nach bisher unbekannten erdbahnkreuzenden Objekten zu verstärken. Dr. Cano bringt es auf den Punkt:
Der Fall von 2024 MK zeigt uns wieder einmal, wie viele große Objekte da draußen noch auf ihre Entdeckung warten.
Was du dir merken solltest:
- Zwei Asteroiden, einer davon groß genug, um die Zivilisation zu bedrohen, nähern sich diese Woche der Erde. Sie stellen jedoch keine Kollisionsgefahr dar.
- Der kleinere Asteroid 2024 MK könnte am 1. Juli unter idealen Beobachtungsbedingungen als Lichtfleck am Nachthimmel sichtbar sein.
- Die genaue Erfassung und Überwachung dieser nahen Vorbeiflüge unterstützt Wissenschaftler bei der präzisen Berechnung ihrer Bahnen und fördert das globale Bewusstsein für die Bedeutung der Asteroidenabwehr.
Übrigens: Was wäre, wenn uns wirklich ein Asteroid bedrohen würde? Dieses Szenario spielten Experten in einer Übung durch. Sie suchten nach Abwehrstrategien für den Planeten. Was im Ernstfall passieren würde, kannst du in unserem Artikel nachlesen.
Bild: © ESA – P.Carril