Rage Giving und Trumps Machtübernahme: Wird 2025 wieder ein Spendenrekordjahr?
Sein erster Amtsantritt löste das Phänomen „Rage Giving“ aus: Spenden aus Protest gegen Trumps Politik. 2025 könnte dies erneut aufflammen.
Am 20. Januar 2025 übernimmt Donald Trump erneut die Macht in den USA. Mit seinem ambitionierten Plan „Project 2025“ verfolgt er eine Agenda, die die USA nachhaltig verändern soll. Geplant sind unter anderem eine verschärfte Migrationspolitik mit Massenabschiebungen und die Fertigstellung der umstrittenen Mauer an der Grenze zu Mexiko. Doch der Umgang mit Einwanderern war bereits während seiner ersten Amtszeit ein zentrales Thema und löste massive Proteste aus. Diese Proteste brachten ein besonderes Phänomen hervor: das sogenannte „Rage Giving“, ein Spendenverhalten, da sich gegen Trump richtete und Organisationen auf beeindruckende Weise stärkte.
Rage Giving: Widerstand gegen Trump durch Spenden
„Rage Giving“, auf Deutsch „Wut-Spenden“, beschreibt das gezielte finanzielle Engagement von Menschen, die aus Empörung über politische Entscheidungen oder gesellschaftliche Missstände handeln. Besonders auffällig wurde dieses Verhalten während Trumps erster Amtszeit, als Proteste gegen seine harten Einwanderungsmaßnahmen Menschen dazu bewegten, gemeinnützige Organisationen mit hohen Spenden zu unterstützen. Laut einer Studie der University of California in Santa Cruz lagen die Spenden an Organisationen, die sich für Einwanderer einsetzen, zwischen 2016 und 2019 deutlich über den historischen Durchschnittswerten. Während der Wahl 2016 waren sie bis zu 11 Prozentpunkte höher, bis 2019 stiegen sie sogar auf bis zu 17 Prozentpunkte.
Welche Organisationen besonders profitierten
Ein zentraler Faktor war die Unterstützung von Non-Profit-Organisationen, die Rechtsdienstleistungen für Einwanderer anbieten. Viele dieser Einrichtungen kletterten in den Ranglisten der Spendenempfänger auf Spitzenplätze. Die University of California beschreibt einen „spektakulären Aufstieg ins 90. Perzentil“. Juan Pedroza, einer der Autoren der Studie, erklärt: „Die Öffentlichkeit reagierte auf die massiven Veränderungen im Einwanderungsklima und baute gezielt die Kapazitäten von Organisationen aus, die an vorderster Front kämpfen.“
Trumps scharfe Rhetorik und Maßnahmen wie die Trennung von Familien an der Grenze sorgten für Empörung und trieben viele Menschen dazu, aktiv zu werden. Ohne die zusätzliche Unterstützung wären viele Organisationen wohl nicht in der Lage gewesen, ihre Arbeit im bisherigen Umfang fortzusetzen. „Rechtsdienstleistungen können entscheidend sein, um Menschen in Not zu helfen“, so Pedroza. „Doch es bleibt unklar, ob diese erhöhten Mittel langfristig genügt haben.“
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Wiederholt sich das Phänomen?
Mit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte sich dieses Phänomen wiederholen. Der Bedarf an rechtlichem Beistand für Einwanderer wird durch „Project 2025“ vermutlich weiter steigen. Doch ob sich die Öffentlichkeit erneut in großem Umfang mobilisieren lässt, bleibt offen. „Ein initialer Spendenboom ist schwer aufrechtzuerhalten“, so Pedroza.
Was du dir merken solltest:
- Rage Giving ist ein Phänomen, bei dem Menschen aus Protest gegen Trumps Politik gemeinnützige Organisationen finanziell unterstützten.
- Besonders profitierten Non-Profits, die Einwanderern Rechtshilfe boten – ihre Spenden stiegen zwischen 2016 und 2019 um bis zu 17 Prozentpunkte.
- Mit der Rückkehr von Trump ins Weiße Haus und dem Programm „Project 2025“ könnte Rage Giving erneut aufflammen und eine Welle der Solidarität auslösen.
Übrigens: Eine Analyse zeigt: Trumps geplantes „Project 2025“ könnte immense Mengen CO2 freisetzen, die US-Klimaziele gefährden und Millionen Arbeitsplätze bedrohen. Mehr dazu in unserem Artikel.
Bild: © U.S. Marine Corps Lance Cpl. Cristian L. Ricardo via Wikimedia unter Public domain