Traumjob bei Sega: Archivar soll Videospielklassiker vor dem Vergessen retten
Sega sucht derzeit nach jemandem, der ein Archiv zu „Sonic the Hedgehog“ erstellen kann. Dafür winken bis zu 130.000 US-Dollar pro Jahr.
Der japanische Videospieleentwickler Sega hat eine ungewöhnliche Stelle zu besetzen: Man ist auf der Suche nach jemandem, der ein Archiv für die alten Videospielklassiker des Unternehmens und ihre Geschichten erstellt. Für diese Arbeit gibt es pro Jahr bis zu 130.000 US-Dollar.
Videospiele sind die größte Unterhaltungsindustrie der Welt: Im Jahr 2022 nahm die Gamesbranche schätzungsweise 201 Milliarden Euro ein. Das ist das Siebenfache von dem, was im gleichen Jahr in die Kinokassen geflossen ist, schreibt der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Videospiele für die Zukunft bewahren
Trotzdem mangelt es in vielen Teilen der Branche noch immer am Bewusstsein, alte Videospiele für die Zukunft zu erhalten, so wie es auch für andere Kunstwerke wie Musik, Filme oder Bilder üblich ist. Der Videospieleentwickler Sega, der ikonische Charaktere wie „Sonic the Hedgehog“ hervorgebracht hat, will dies nun ändern. Dafür sucht man einen Archivar, der die Geschichte und das Erbe des Unternehmens bewahren soll.
Die von Sega ausgeschriebene Stelle befindet sich in Burbank, Kalifornien, und bietet eine Bezahlung zwischen 100.000 und 130.000 US-Dollar im Jahr. Zu den Aufgaben gehören unter anderem:
- Eine multilinguale Wissensdatenbank entwickeln, verwalten und erhalten
- Physische Assets digitalisieren und der zentralen Wissensdatenbank hinzufügen
- Dabei helfen, die Lore – also die Hintergrundgeschichten und Charaktere – von Sonic zu dokumentieren und Entwicklern von Videospielen beratend zur Seite stehen, um für Kontinuität im Franchise zu sorgen
Voraussetzungen: Spiele-Fans und Fachwissen gefragt
Wer sich bewerben möchte, muss ein abgeschlossenes Studium in Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie Erfahrung in Projektmanagement und Datenbankmanagement mitbringen. Auch Kenntnisse in der Nutzung der Wiki-Software Confluence seien von Vorteil, heißt es in der Stellenausschreibung. Japanischkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, jedoch ein Pluspunkt. Sehr gute Kenntnisse über alles, was mit Sonic zu tun hat, sind hingegen unerlässlich: Darunter fallen Lore, Charaktere, Spiele, Animationen, Comics, Filme und mehr.
Vorwürfe gegen Sega – ein potenzieller Haken
Ob es sich dabei allerdings wirklich um den Traumjob für Fans handelt, nach dem es klingt? Ein ehemaliger Sega-Mitarbeiter erhob im Sommer 2023 schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. In einem inzwischen gelöschten Post auf X (ehemals Twitter) hat Danny Russell, der ehemalige Leiter von Sega Forever, behauptet, er sei Opfer von Mobbing geworden und habe deswegen Beschwerde eingereicht. Sega hat bis heute kein Statement dazu abgegeben, wie das Portal Time Extension berichtet.
Was du dir merken solltest:
- Sega sucht in einer Stellenausschreibung nach jemandem, der ein Archiv für die alten Videospielklassiker und weitere Medien des Unternehmens erstellen und verwalten kann.
- Die Stelle in Burbank, Kalifornien, bietet eine Bezahlung von bis zu 130.000 US-Dollar im Jahr und erfordert ein Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie Fachwissen über die Sega-Spiele, insbesondere „Sonic the Hedgehog“.
- Im Jahr 2023 tauchten Vorwürfe eines ehemaligen Mitarbeiters auf, der behauptete, er sei bei Sega Opfer von Mobbing geworden, was Fragen zur Arbeitsatmosphäre aufwirft.
Bild: © Ben Griffiths via Wikimedia unter CC BY-SA 4.0